Pläne schmieden für Summer Sounds

WESER-KURIER –

Live-Musik auf der Wiese zwischen alten Bäumen: Das Summer Sounds-Festival hat zuletzt 12.000 Menschen in die Neustadtswallanlagen gelockt. Diesmal sollen am 12. August 25 Bands und Musiker auftreten.

Essen für die Musiker organisieren, das Jugendcamp planen, Plakate drucken: Die Vorbereitungen für das Musik- und Kulturfestival Summer Sounds laufen. Stadtteilmanagerin und Organisatorin Astrid-Verena Dietze hat zwar noch viel zu tun, doch sie ist gut gelaunt. Am Sonnabend, 12. August, gibt es das Festival in den Neustadtswallanlagen zwischen Hochschule, Südbad und Leibnizplatz zum zwölften Mal. In den vergangenen Jahren ist es als Stadtteilfest gestartet und mittlerweile kräftig gewachsen. Während sich anfangs auch mal nur ein paar Hundert Zuschauer blicken ließen oder bei Regen höchstens 2000 Gäste eintrudelten, strömten im vergangenen Jahr den Veranstaltern zufolge rund 12.000 Menschen aus verschiedenen Stadtteilen zu Summer Sounds – ein Besucherrekord.

Auch diesmal rechnen die Organisatorinnen mit 12.000 bis 15.000 Gästen. Bislang sind Dietze zufolge Konzerte von insgesamt 25 Bands und Musikern bestätigt. „Das ist schon lange kein rein stadtteilbezogenes Fest mehr“, sagt Dietze. Extrem weiter wachsen soll das Summer Sounds aber nicht, es bleibt bei einem Tag für Live-Musik, Sport, Begegnungen und Kultur, stellt die Stadtteilmanagerin klar: „Wir wollen keine Mikro-Breminale werden.“ Allerdings räumt sie ein: „Einige Besucher sagen, dass sie sich auf dem Summer Sounds an die Breminale in früheren Zeiten erinnert fühlen.
“Zwei Bühnen wird es am 12. August geben, eine große Bühne zu Füßen des grünen Hügels in den Wallanlagen und eine Bühne der Hochschule. Hinzu kommt erstmals eine Jazz-Jurte, in der Größen der Musikerinitiative Bremen (MIB) auftreten werden. Geplant ist außerdem ein Zelt, in dem das Programm eines Jugend-Workcamps vorgestellt wird und es Raum für internationale Begegnungen gibt. Zum Jugendcamp kommen drei Wochen lang Jugendliche aus Bremen und anderen Ländern zusammen, die sich kennenlernen, austauschen und zusammen leben wollen und für gemeinnützige Projekte im Einsatz sind – zum Beispiel für das Sommertheater von „Shakespeare im Park“ und eben für das Summer Sounds Festival. „Die Jugendlichen des Workcamps werden gemeinsam mit Leuten der Markthalle Acht für die Musiker kochen, die beim Festival auftreten“, erzählt Dietze.

Bands aus Bremen, ganz Deutschland und dem Ausland

Ein Teil der Bands, die beim Summer Sounds spielen, kommt aus Bremen, ein Teil aus ganz Deutschland und dem Ausland. Als einer der Hauptacts wird die Indierock-Band „King No One“ aus dem britischen Yorkshire gehandelt. Zugesagt haben auch die Soul-Pop-Band „Joel Havea Trio“ aus Melbourne und Hamburg, ebenso wie zum Beispiel die „Dead Lovers“, die bereits bei Auftritten im Gastfeld viele Bremer begeisterten. Auch die junge Bremer Band „Masters & Thieves“ tritt auf.

Astrid-Verena Dietze wurde diesmal von Kulturmanagerin Andrea Rösler bei der Programmgestaltung unterstützt. Rösler hatte bei der Breminale das Deichgraf-Zelt betreut, bereitete das Übersee-Festival vor und managt die Organisation für den Verein Musikszene Bremen. „Das Summer Sounds ist in den letzten Jahren explodiert“, sagt Rösler.

Klar ist: Selten sieht man die Neustadtswallanlagen so voll wie bei diesem Festival. Doch auch jenseits des Sommerfests ist diese zentrale Grünfläche mitten in der dicht besiedelten Neustadt in den warmen Monaten sehr belebt. Kein Wunder, schließlich ist sie die grüne Lunge von Bremens bevölkerungsreichstem Stadtteil, in dem zuletzt mehr als 45 000 Menschen wohnten. „Voll war es hier schon immer“, sagt Astrid-Verena Dietze.

Gruppen junger Leute bauen hier auf dem Rasen hinter der Hochschule ihre Musikboxen, Getränkekisten und einen großen Grill auf, hier picknicken Familien, hier wird Tischtennis, Beachvolleyball und Boule gespielt und auf dem Spielplatz getobt. Und im Sommer sind die Neustadtswallanlagen zuletzt auch immer stärker zum Treffpunkt und Veranstaltungsort geworden. Hier haben die Betreiber der nahen Bar Charlotte gemeinsam mit der Shakespeare-Company einen neuen Biergarten eröffnet (wir berichteten). Und hier hat im Justitia-Park in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Jurten-Sommercamp die Zelte aufgeschlagen, das vom Kulturzentrum Kukoon gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde im Hohentor und Jugendarbeits-Trägern bespielt wird. Noch bis zum 26. August gibt es dort auf dem Rasen Kaffee, Konzerte, Filme, Angebote für Kinder und Jugendliche und zum Beispiel einen Flohmarkt am kommenden Sonntag. Das ist übrigens auch wieder so ein Ort, der immer mal wieder selbst Viertelbewohner in die Neustadt lockt.

Sara Sundermann 14.07.2017

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