Mehr als ein Musik-Festival: SummerSounds in der Neustadt

nordbuzz –

Die Neustadt bereitet sich auf ein buntes Großereignis der besonderen Art vor. Am 12. August geht die 12. Ausgabe des Musik- und Kultur-Festivals SummerSounds in den Neustadt Wallanlagen über die Bühne – erwartungsgemäß wieder mit 12.000 oder mehr Besuchern. Lest hier alles, was Ihr über das Open Air wissen müsst.

Als „etwas ganz besonderes im bunten Bremer Festival-Reigen“ beschreibt Pressesprecherin Judith Remke die Veranstaltung, international, für Groß und Klein. SummerSounds, das seien vor allem auch die Besucher und Macher. Jedes Jahr erfindet sich das Festival neu, mit stetig wechselnden Akteuren, Aktivitäten und Angeboten. Stadtteilmanagerin Astrid-Verena Dietze empfindet das Sommer Open Air als großes Geschenk für die Neustadt.

Mehr als nur ein Tag Kultur

Mehr als nur ein Tag Kultur sei es, stattdessen ginge es auch um nachbarschaftliche Kommunikation, Kreativität und Vernetzung jenseits des Veranstaltungstages. „Es entflammt die Menschen in der Neustadt, lässt sie für die Sache brennen und aktiviert darüber hinaus“, so Dietze. Nicht nur neue Partner kommen jedes Jahr dazu, auch das Gelände stellt sich immer wieder anders dar. Drei Bühnen gibt es diesmal und ab 1 Uhr nachts eine Aftershow-Party im Modernes. Eine noch größere musikalische Vielfalt war den Organisatoren eine Herzensangelegenheit, wie sie sagen. Und auch, lokalen Künstlern eine Plattform zu geben.

Lokale und internationale Bands auf der Hügelbühne

So eröffnen die Bremer „Havington“ das Spektakel auf der Hügelbühne um 16 Uhr mit ihrem Mix aus Indie und Folkpop. Es folgt Neo Soul der als Bremer Newcomer gehandelten Band „Masters & Thieves“. Gute Laune Soul-Funk kommt anschließend vom australischen „Joel Havea Trio“, bevor es mit „The 6th Son of Anderson Lee“ rockiger wird. Nach African-Beats der Belgier von „Fugu Mango“, steuern „The Dead Lovers“ nach ihrer Absage im Vorjahr diesmal Vintage-Sounds bei. Der Abschluss kommt ab Mitternacht von „King No-One“ aus England, die in ihrem Heimatland unter anderem von der BBC gehypt werden und nun erstmals außerhalb spielen.

Rap, Techno und mehr auf der HSBühne

Die angrenzende Hochschule steht nicht nur für Wissen und Persönlichkeitsentwicklung, sie möchte auch inspirieren, sagt Remke. Und entsprechend bunt ist dann auch das Programm auf der HSBühne. Ab 14 Uhr geht es hier für die Kinder los, von 15 bis 17 Uhr spielen die Band „Freizeichen“ und die Berliner Sängerin Meral Alma. Bis 20 Uhr sind anschließend die Gewinner des Contests „HSB live on Stage“ zu sehen, bevor ab 20 Uhr der Rap-Slam „Eat my Verse“ die Bühne entert. Von 21 bis 1 Uhr bitten DJ Majestix und Kollegen zum Techno-Tanz. Trotz Festival-Saison konnten zudem „Audio Stunts & Mahumba“ gewonnen werden.

Erstmals Jazz-Stage und Internationales Jugendcamp

Erstmals wird es bei SummerSounds 2017 eine eigene Jazz-Bühne der Musikerinitiative Bremen geben. Ab 16 Uhr startet dort das Programm, beispielsweise mit einer Frank Zappa interpretierenden Ukulelen-Band und einer späteren Jam-Session. Zudem spielt Integration bei diesem Festival eine zentrale Rolle. Neu dabei ist daher ebenfalls das Internationale Jugendcamp, wo drei Wochen lang am und ums Festival gearbeitet wird. Die Jugendlichen kümmern sich beispielsweise in der Kochwerkstatt der Markthalle Acht um die Künstler-Verpflegung, erarbeiten Politik und Partizipation und schaffen in einer eigenen Jurte einen Ort der Begegnung mitten auf dem Gelände.

Sport und Stimmung von Hood Training

Zu diesen gesellschaftlichen Anliegen passt auch Hood Training. Das frisch von der Kanzlerin ausgezeichnete Projekt schafft Integration durch Sport in sozialen Brennpunkt-Vierteln. Auf dem SummerSounds wird es eine mobile Trainingsanlage sowie das Hood Mobil. Für gute Stimmung wird mit Sport-Workshops gesorgt. Auch Erwachsene dürfen teilnehmen.

Jute-Beutel mit „Moin Sticker“ und College-Jacken von der „Good Gang“

Das Festival lebt von all seinen Facetten, das betonen die Macher immer wieder. So gibt es 2017 zum ersten Mal eine Kooperation mit den sieben Studenten von „Moin Sticker“, die im Stadtbild allgegenwärtig sind und in Norddeutschland auf Festivals für gute Laune sorgen. Entstanden ist ein Turnbeutel mit sehenswertem Aufdruck, der vor Ort für 10 Euro verkauft wird. Ohnehin gibt es schickes SummerSounds-Merchandise mit Taschen und T-Shirts, die von einer Siebdruckwerkstatt vor Ort produziert werden. Oder auch die individualisierten College-Jacken der „Good Gang“ aus der Feder der Neustädter Kalle Co-Werkstatt, zugunsten des S.O.S. Kinderdorfs.

Festival-Bändchen und „Film Night Ride“

Um das Festival weiterhin umsonst und draußen stattfinden lassen zu können, werden zusätzlich zu den Sponsoren, Unterstützern und Förderern auch Spenden benötigt. Wer 3 Euro dazu gibt, erhält im Gegenzug ein blaues SummerSounds-Festival-Bändchen. Neben all den Neuigkeiten bleibt jedoch Altbewährtes. Etwa der „Film Night Ride“ von „Bremen Bike it“ und „Shorts Attack“ am Vorabend. Bei dieser Fahrradtour durch die Neustadt werden an unterschiedlichen Spots Kurzfilme per Beamer von einem Lastenrad aus gezeigt. Los geht es am Papp, Ziel ist das Festivalgelände, wo am Samstag ebenfalls Filme geschaut werden können.

Kinder-Programm und lokale Gastronomie

Damit die Kleinen nicht zu kurz kommen, gibt es zahlreiche Angebote wie das Bewegungs- und Ernährungsmobil, Schminken, Kindertanzen oder Kreativ-Workshops. Auf einer Art kleinem Marktplatz wird es eine vielfältige Auswahl an Food-Ständen mit lokalen Gastronomen, wie dem Lütt Köök Huus oder dem Kukoon geben – sieben davon allein aus der Neustadt.

SummerSounds-Erfinder ist stolz, gerührt und erfreut

Die sich selbst als große Familie sehenden Organisatoren und Helfer haben also ganze Arbeit geleistet – engagiert und zumeist ehrenamtlich. Willie Burger, auf dessen kleine Idee von 2005 das Festival unter anderem zurück geht, ist stolz, gerührt und erfreut, darüber was aus SummerSounds geworden ist. „Von einem Neustädter, der auf einen Hügel stieg und als Festival-Organisator wieder herunter kam“ – so beschreibt er den Werdegang. Es ist davon auszugehen, dass bei der 12. Ausgabe am 12. August noch mehr Besucher als die 12.000 Besucher aus dem Vorjahr kommen.

26.07.2017

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