Trubel in der Neustadt

Syker Kreiszeitung – Trubel in der Neustadt online, 19.08.18 I Kowalewski

18.000 Menschen feiern das „Summer-Sounds“-Festival

Trubel in der Neustadt

19.08.18/>

Eine kurvige Sache. Zwei Lastenradfahrer sausen durch einen Parcours aus Strohballen. - Foto: Kowalewski

© Kowalewski

Eine kurvige Sache. Zwei Lastenradfahrer sausen durch einen Parcours aus Strohballen.

Bremen – Von Martin Kowalewski. Überall an dem 600 Meter langen Parcours sorgen Strohballen für Sicherheit. Die 30 Fahrer des Lastenradrennens sind Rennen nicht unbedingt gewohnt, sondern sie nutzen die etwas schwerfälligen Räder für ganz andere Fahrten.

Das fünfte „Bremer Lastenradrennen“ war beim Festival „Summer Sounds“ am Sonnabend in den Wallanlagen in der Neustadt ein spannender Programmpunkt, wenn auch kein Publikumsmagnet. Dennoch waren genug Leute da, um die Teilnehmer anzufeuern. Das Festival zog bei herrlichem Wetter rund 18.000 Menschen an – etwa 6.000 mehr als im vergangenen Jahr.

Den Anfang machen drei Fahrer von Lastenrädern. Nach dem Start gibt es erstmal eine Banane. Die muss zum Ende des Rennens aufgegessen, die Schale zurückgegeben sein. In der zweiten Runde geht es ans Beladen: Eine Wasserkiste, ein Umzugskarton sowie eine weitere schwere Kiste, eine Poster-Rolle und ein gewichtiger Sack müssen stabil geladen werden, denn dann folgen zwei Runden bis zum Entladen. Das Rennen hat auch eine soziale Komponente: Bei jeder Runde müssen die Fahrer eine Hand abklatschen. Dafür sind zwei drehbare Astronautenpuppen aufgestellt. Zudem müssen die Räder bei jeder Runde zwei Slaloms durchfahren: einen aus Mülltonnen und einen aus Strohballen.

Das erste Rennen gewinnt Ekkehard Kruckenberg (47). Der Bremer, der ohne Auto lebt, hat früher seine drei Kinder mit dem Rad transportiert. Es fasst bis zu 100 Kilo. Als Rennfahrrad habe es aber seine Tücken. „Man muss in den Kurven aufpassen, dass man nicht runterfällt“, sagt Kruckenberg. Der Grund: Man kann sich nicht wie bei normalen Rädern ein wenig in die Kurven legen.

Da ist was los: Rund 18 000 Menschen feierten am Sonnabend bei schönstems Wetter das „Summer-Sounds“-Festival in der Neustadt – eine Steigerung um etwa 6 000 Besucher im Vergleich zum Vorjahr. - Foto: Kowalewski

Da ist was los: Rund 18 000 Menschen feierten am Sonnabend bei schönstems Wetter das „Summer-Sounds“-Festival in der Neustadt – eine Steigerung um etwa 6 000 Besucher im Vergleich zum Vorjahr. – Foto: Kowalewski

Am Nachmittag kommen viele Familien. Auch für Kinder gibt es Konzerte und viele Spielgeräte. Kirsten Schedler (49) ist aus Hamburg angereist. An ihrer Hand hüpft ihr zweieinhalb Jahre alter Sohn Len auf einem kleinen Trampolin. „Das gefällt mir sehr hier“, sagt sie.

Zum zweiten Mal beim Festival dabei ist das Internationale Jugendworkcamp. Zwölf junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern sind zu Besuch und haben beim Aufbau des Festivals kräftig mitgeholfen. Und sie haben kreative Ideen zum Bremer Raumfahrtjahr „Sternstunden“ umgesetzt, zu sehen in einem großen Zelt. Myeong Seop (23) aus Incheon in Süd-Korea hat an einem Gemälde mitgearbeitet. Darauf: die Erde, eine Rakete und ein winkender Astronaut, der mit einem norddeutschen „Moin“ grüßt. Dem Koreaner gefällt das Festival. „Ich mag die Musik und die Tanzaufführungen“, sagt er. Die Teamerin Christine Wammer (22) aus München hatte die Idee für „Little Pony“, ein Wahrsage-Glücksrad. An zwei Rädern kann man drehen. Das erste liefert eine Frage, zum Beispiel: „Was wirst Du in 30 Jahren vermissen?“ Das zweite Rad hält skurrile Antworten parat, darunter „Loch Ness“ oder auch „Ernie und Bert“.

Derweil freut sich die Stuhrer Band „Lenna“ über ein riesiges Publikum. Sängerin Alenna Rose fordert die Besucher auf, etwas nach vorne zu kommen. Da machen einige mit. Eine kleine Gruppe tanzt Hand in Hand. Die Musik geht in die Beine. Die Band schafft es auch, das Publikum mit ruhigeren Klängen zu fesseln. Die Blicke sind bei „Wann sind wir vorbei?“ auf die Bühne gerichtet, viele Zuschauer wippen mit.

Vor Zelt der Musikerinitiative Bremen hat sich eine Menschentraube gebildet. Das Quartett „GSQ“, das zusammen 250 Jahre Lebensalter auf die Bühne bringt, begeistert mit Modern Jazz, langen Saxophon- und Klaviersoli sowie einem hochdifferenzierten Einsatz des Schlagzeugs.

„Summer Sounds“ in Bremen

Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt.
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt. © Mediengruppe Kreiszeitung / Martin Kowalewski
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt.
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt. © Mediengruppe Kreiszeitung / Martin Kowalewski
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt.
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt. © Mediengruppe Kreiszeitung / Martin Kowalewski
Ganz viel Musik und Kultur gab es am Samstag im Rahmen des „Summer Sounds“-Festivals in der Bremer Neustadt.

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