Festivalbesucher spülen selbst ab

Weser-Kurier – Festivalbesucher spülen selbst ab
online, 22.08.18 I Faltermann

Summersounds-Festival

Festivalbesucher spülen selbst ab

Pascal Faltermann 22.08.2018

Die Veranstalter des Summersounds in der Bremer Neustadt sind zufrieden mit den zwei Pilotprojekten Abwaschstraße und digitales Bezahlsystem.

Eva und Andreas an der Geschirrspülmaschine.

Eva und Andreas an der Geschirrspülmaschine. (Walter Gerbracht)

Alte Neustadt. Die ersten Schätzungen der Besucherzahlen beim Summersounds-Festival in der Neustadt wurden noch übertroffen. Gingen die Veranstalter anfangs noch von mehr als 12 000 Gästen aus, haben sie die Zahlen nach oben korrigiert. „Wir hatten 18 000 bis 20 000 Festivalbesucher“, sagt Stadtteilmanagerin Astrid-Verena Dietze. Die Organisatorin des Kultur- und Musikfestivals am vergangenen Wochenende blickt aber nicht nur zufrieden auf die Zahlen zurück, sondern auch auf zwei Pilotprojekte: die Abwaschstraße und das bargeldlose Bezahlen.

Die Organisatoren des Musik- und Kulturfestivals hatten sich in Sachen Nachhaltigkeit und Müllvermeidung einiges vorgenommen und verschiedene Projekte zum ersten Mal getestet. Zusammen mit der „Klimawerk­stadt“ Bremen installierten die Macher unter anderem eine sogenannte Abwaschstraße. In drei verschiedenen Behältern konnten die Besucher Mehrweggeschirr vorspülen, reinigen und abspülen. Ehrenamtliche des Vereins hatten 200 Teller mit Besteck zur Verfügung gestellt, damit die Gäste ihre Speisen bei einigen Foodständen nicht in den üblichen Verpackungen oder auf Einweggeschirr bekommen müssen. Wenn Teller und Besteck abgewaschen waren, kam zusätzlich eine Industriespülmaschine zum Einsatz, um den Hygienestandards gerecht zu werden. „Wir hätten auf jeden Fall noch einige Menschen mehr mit Mehrweggeschirr versorgen können“, sagt Eva Kirschenmann, Initiatorin von der „Klimawerkstadt“. Insgesamt 300 Teller hätten die zehn Ehrenamtlichen während des Summersounds ausgegeben. Leider sei die Waschstraße nicht sichtbar genug gewesen. Die Leute, die davon erfuhren, seien aber sehr aufgeschlossen gewesen und hätten das Angebot gut angenommen.

Kirschenmann will das nachhaltige Projekt gerne wiederholen und wünscht sich die Abwaschstraße auch für andere Stadtteilfeste, um viel Müll durch Einweggeschirr, Servietten und Verpackungen zu vermeiden. Auch Summersounds-Organisatorin Dietze will das Projekt wiederholen. Inspiriert von ausländischen Festivals gab es noch ein weiteres Pilotprojekt. In Kooperation mit der Sparkasse Bremen setzten sie ein digitales Bezahlsystem für ausgewählte Stände ein. So konnten die Besucher an einigen Buden digital bezahlen: Das war beispielsweise am Summersounds-Info-Stand, bei der Siebdruckerei Freie Farben und der Union Brauerei der Fall. „Das Interesse war da, es gab auch einige Nachfragen bei anderen Ständen“, sagt Astrid-Verena Dietze. Der Testlauf für das Bezahlsystem wie auch die Abwaschstraße seien „Herzensprojekte“, die auf jeden Fall ausbaufähig seien.

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